Das potente 5.1-Surround-System Teufel Concept E 450 bekommt eine umfangreiche Überarbeitung. PC Games Hardware bot sich exklusiv die Möglichkeit, ein Vorserien-Gerät schon jetzt anzutesten. Bei unserem Test des Vorgängers hatten wir einige Kritikpunkte, darunter war der unpraktische und nicht sonderlich ansehnliche externe Digitalverstärker sowie das unserer Meinung etwas unpassende Verhältnis zwischen riesigem Subwoofer und winzigen Satelliten. Auf beide Kritikpunkte ist Teufel bei der Modernisierung eingegangen.
Vor etwas mehr als einem Jahr testeten wir das Concept E 450 Digital (PCGH Ausgabe 02/2014) und waren von dem sehr potenten System recht angetan (Wertung: 2,05). Allerdings hatten wir auch einige Kritikpunkte: Der riesige 60-Liter-Subwoofer mit 700-Watt-Verstärker lieferte extrem kräftige Bässe. Voll aufgedreht und mit brachialem Spielesound gefüttert, brachten wir gar die Leuchtstoffröhren unserer Deckenbeleuchtung zum Flackern.
Doch die überaus kräftigen Bässe überspielten die sehr kleinen Satelliten, sodass das Klangbild etwas unausgewogen ausfiel. Zudem musste der Subwoofer den Satelliten bei tieferen Frequenzen unter die Arme greifen, bereits ab rund 250 Hz sprang der Tieftöner unterstützend ein. Dies resultierte nicht nur in ortbaren Bässen, sondern ließ beispielsweise die tiefen Teile von Männerstimmen aus dem Subwoofer dringen. Dazu entstand bei dieser Trennfrequenz ein tonales Loch, Geräusche in diesem Bereich des Frequenzbands verschwanden also unter Umständen aus dem Klangbild der Satelliten, um kurz darauf, wenn der Klang in eine tiefere Frequenz herabwanderte, über den Subwoofer abgespielt zu werden.
Auch der etwas unpraktische und optisch nicht zu dem System passende externe Digitalverstärker gefiel uns weniger gut. So mussten die Audiokabel erst an den Verstärker, dann von dort der Subwoofer und von da wiederum an die Satelliten angeschlossen werden. Ein Kabel-Chaos war damit im Prinzip vorprogrammiert. Die Bedienung des Verstärkers war zudem nicht sonderlich praktisch, denn die Elemente verteilten sich vom Verstärker über die Vorder- und Rückseite des Subwoofers.
Daher erfreut uns sehr, dass Teufel all diese Kritikpunkte mit der neuen Version des Concept E 450 angegangen ist: Der Digitalverstärker wanderte in den Subwoofer, der zudem nun ein wenig kleiner ausfällt. Der Verstärker liefert 500 Watt und stammt aus dem 5.1-Kompakt-System Teufel Concept E Digital. Von diesem stammen auch das Bedienelement an der Vorderseite des Subwoofers sowie die praktische und intuitiv zu bedienende "Puk"-Fernbedienung.
Im Gegensatz zum Subwoofer sind die Satelliten gewachsen. Statt Teufel Consono 25 FCR MK2 kommen nun die potenteren Nachfolgemodelle Consono 25 MK3 zum Einsatz, die zudem besser verarbeitet sind. Dem System stehen die Änderungen gut zu Gesicht, das Teufel Concept E 450 sieht nun deutlich eleganter aus, die schlichte, mattschwarze Optik mit dem neuen Bedienelement kann gefallen - auch wenn Letzteres noch nicht den finale Look erhalten hat und das System noch ein wenig unfertig wirkte. Besonders gut gefallen hat uns aber, dass sich das Concept E 450 nun wie das kleine Geschwisterchen Teufel Concept E Digital per Bluetooth ansteuern lässt, zudem über eine integrierte Soundkarte verfügt. So kann auf ungefähr die Hälfte der Kabel verzichtet werden, nur die Lautsprecherkabel zu den Satelliten müssen noch am Subwoofer angeschlossen werden.
Beim Lautstärketest des Systems erreichten uns nach wenigen Minuten Beschwerden mehrerer Kollegen. :-)
Zum Klang können wir noch nichts Abschließendes sagen, da das System noch nicht seine finale Abstimmung erhalten hat. Allerdings wirkte das Klangbild deutlich ausgewogener als noch beim Vorgänger, dank der neuen Satelliten konnte die Trennfrequenz wohl etwas tiefer gewählt werden. Der Subwoofer ist noch immer sehr dominant und dürfte mit den markerschütternden Bässen wohl die allermeisten Tiefton-Fetischisten zufriedenstellen. Potent genug sind die Bässe auch mit "nur" 500 Watt Verstärkerleistung allemal, beim Ausprobieren des Systems erreichten uns nach wenigen Minuten Beschwerden mehrerer Kollegen - zum Ärgern der Nachbarn ist das Teufel Concept E 450 wohl immer noch sehr gut geeignet. ;-)
Und wer es beim Spielen richtig krachen lassen will, bis die Hosenbeine flattern und die Magengrube drückt, kann sich das neue Teufelsystem ja schon einmal vormerken. Das finale Erscheinungsdatum steht noch nicht fest, wohl gegen Ende März sollen aber Bestellungen auf der Teufel-Website möglich sein. Um diesen Zeitpunkt herum werden wir außerdem ein Testmuster des finalen Produkts erhalten und zeitnah einen ausführlichen Test zu dem 5.1-System bringen.
Krach ≠ Pegelfestigkeit
Generell machen sich im "HiFi"-Bereich die wenigsten Hersteller überhaupt Gedanken um Aufstellung und Raumoptimierung, oftmals bekommt man Tipps dahingehend ja nicht mal beim "Fachhändler". Wenn die angehenden Kunden besser informiert werden würden sich viele auf von überteuerten Herstellern wie Teufel, Bose und Co. und auch von den Logitech-Joghurtbechern abwenden.