Mit dem Shield Tablet stellt Nvidia eine Erweiterung der Shield-Reihe vor. Dabei handelt es sich nicht mehr um ein Gamepad mit eigenem Bildschirm, sondern um zwei getrennte Komponenten. Das Tablet lässt sich ohne Nachteile unterwegs und ohne Spiele-Fokus einsetzen. Die Streaming-Fähigkeiten der Shield-Serie beherrscht natürlich auch das Tablet.
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Update: Rund zwei Wochen nach unserem Test ist das Shield Tablet nun auch im deutschen Handel angekommen. Während die Einstiegsversion weiterhin für 299 Euro angeboten wird, kostet die LTE-Version einheitlich 379 Euro. Als optionale Beigaben kostet das Shield Cover rund 30 Euro, ein einzelner Wireless Controller rund 60 Euro. Im Bereich der Tablets liegt das Shield aktuell auf Platz 3 der Suchanfragen bei Geizhals.
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Mit dem Tegra mauserte sich Nvidia zu einem starken Mitspieler im Bereich der ARM-Chips und mit dem Nvidia Shield machte das Unternehmen erste Erfahrungen mit eigener "Smartphone"-Hardware, auch wenn Sie hier vor allem für Spielen genutzt wurde. Beim (bisherigen) Shield handelt es sich um ein Android-Handheld, das zwar den üblichen Touchscreen in einer Aufklappvariante bietet, für das Spielen aber auf eine Gamepad-Steuerung zurückgreift. Zum Spielen unter Android war das bisher - sofern die Spiele das Gamepad unterstützen - wohl die angenehmste Lösung. Der Einsatzbereich außerhalb davon ist durch die recht klobige Form des ersten Shield etwas begrenzt - das Shield in seiner Urform bietet zwar alle Qualitäten eines Handhelds, als Tablet-Ersatz zwischen den Spielesitzungen taugt es aber nicht.
Shield Tablet: Neues Konzept
Quelle: PC Games Hardware Das ändert Nvidia mit dem neusten Mitglied der Serie, der ebenfalls unter dem Namen Shield firmiert und den wir uns bereits zum Release kurz ansehen konnten. Beim Shield Tablet handelt es sich um ein vollwertiges Android-Tablet, wobei der Controller-Teil nun unabhängig vom Rest der Hardware ist - allerdings auch für 59 Euro separat zu erwerben wäre. Vorteil: Man kann Shield nun auch ohne Weiteres unterwegs und ohne die Peripherie einsetzen. Beim Tablet handelt es sich um ein acht Zoll großes Gerät mit einem mit 1.920 x 1.200 Bildpunkten auflösenden Bildschirm. Dieser bietet zwar ein gutes Bild, spiegelt aber recht stark und könnte deshalb subjektiv auch etwas heller sein. Für die Nutzung zu Hause reicht die Beleuchtung aber definitiv aus. Die Rückseite des Gehäuses ist aus mattschwarzem, leicht gummiertem Kunststoff gefertigt.
Die Seitenkanten des Tablet sind recht scharf, weshalb das Gerät etwas dicker wirkt, als es ist. Das Shield wird so mit seinen 9,2 mm Dicke zwar noch nicht wirklich massig, allerdings hat man auch nicht das Gefühl, ein zierliches Gerät in Händen zu halten. Nvidia gibt an, die etwas dickere Bauweise komme sowohl der Akku-Kapazität als auch den thermischen Eigenschaften zu Gute. Das Shield Tablet sollte sich auch bei längerer Belastung nicht heruntertakten. Die Verabeitung ist gut. Es gibt keine variierenden Spaltmaße oder andere sichtbare Mängel. Das Gewicht ist mit 390g für ein 8-Zoll-Tablet vollkommen in Ordnung: Selbst nach längerer Nutzungszeit ermüden die Hände nicht.
Oben und unten, beziehungsweise links und rechts, je nach Halterichtung, befinden sich Stereo-Lautsprecher, die für Tablet-Verhältnisse sehr gut klingen. Auf der Rückseite verbirgt sich ein Stylus, mit dem Sie sich im mitgelieferten, GPU-beschleunigten Dabbler künstlerisch betätigen können oder einfach die allfälligen Schmierabdrücke bei der Touchscreen-Steuerung vermeiden. Als Speicherausstattung hat Nvidia eine Version mit 16 (ohne LTE) und eine mit 32 GB (mit LTE) vorgesehen. Diese kosten 300 beziehungsweise 380 Euro und lassen sich beide per von außen zugänglichem Micro-SD-Slot erweitern.
Der Controller wird nicht wie sonst üblich über Bluetooth angebunden, sondern versendet seine Signale per WLAN. Damit lässt sich laut Nvidia die Latenz um etwa die Hälfte reduzieren. Im Standardzubehör des Shield liegt das Gamepad aber nicht bei: Die Anschaffung kostet wie bereits erwähnt weitere 60 Euro. Dafür erhält der Kunde ein Eingabegerät, das sich an den als Standard zu bezeichnenden Xbox-Controllern orientiert. Als Zugabe gibt es Lautstärketasten sowie ein Touchpad, das vor allem bei nicht für das Gamepad optimierten Apps glänzen kann. Während die Verarbeitung des restlichen Zockerwerkzeugs als gelungen beschrieben werden darf, wirken das Touchpad und die Lautstärketasten etwas wacklig.
Der Akku im Shield ist 19,75 Wh groß. Umgerechnet entspricht das rund 5.500 mAh. Die Größe scheint der Leistung des Tablets angemessen. Obwohl wir fast den ganzen gestrigen Tag mit dem Tablet teils grafikintensive Tests durchgeführt haben, musste es erst nach rund sechs Stunden an die Steckdose. Im Web-Video-Test hielt das Shield etwa 5,5 Stunden durch. Bei normaler Nutzung sollten man es aber locker über den Tag schaffen.
Die Software macht den Unterschied
Auf dem Gerät ist eine Beinahe-Vanilla-Version von Android 4.4.2 installiert. Optisch gibt es fast keine Unterschiede, unter der Haube jedoch einige. Die Android-Updates stellt Nvidia zur Verfügung. Das Shield übernimmt einige aus dem Programm Geforce Experience bekannte Funktionen. Es lassen sich beispielsweise die letzten fünf Minuten eines Spieles als Video speichern, sofern Sie die entsprechende Option aktiviert haben. Aber Sie können die Videoaufzeichnung auch per Tastendruck starten. Auf Wunsch streamt das Tablet auch direkt auf den eigenen Twitch-Account. Zudem ist das Gerät Netflix-HD-zertifiziert.
Quelle: PC Games Hardware
Das Tablet beherrscht natürlich auch die Shield-typischen Streaming-Funktionen. Sie dürfen wie auch mit dem Vorgänger PC-Spiele auf das Tablet streamen. Dazu ist der Treiber Geforce 340.52 inklusive der darin enthaltenen Software Geforce Experience notwendig. Die Verbindung weist eine recht niedrige Latenz auf, sodass sich Spiele, die keine extrem schnellen Reaktionen erfordern, gut spielen lassen. Während unserer Testspiele riss der Stream nur ein einziges Mal ab, jedoch erweist sich das Beenden gestreamter Spiele manchmal als hartnäckig.
Gestreamte Spiele können Sie über den Konsolen-Modus auf Wunsch auch am heimischen Großbild-TV genießen. Für den Konsolen-Modus gibt es zwei Modi: Der Spiegelmodus, welcher den Bildschirminhalt des Tablets gleich auf dem Fernseher abbildet, sowie den nativen Modus, wo das Tablet eine 1080p-Ausgabe produziert (das Tablet selbst verfügt über die höhere 1.900 × 1.200-Auflösung). Für letzteren muss der Flachcomputer aber neu gebootet werden. Das Display des Tablets bleibt in diesem Modus schwarz, die Bedienung über den funktioniert aber immer noch - Talent für das Zielen vorausgesetzt. Geschickter und auch angedacht ist da, das Shield vorher mit einem Eingabegerät wie dem Shield-Gamepad zu verbinden. Wie genau das aussieht und funktioniert, sehen Sie im ausführlichen Video zum Artikel.
Leistungsmessungen
Als SoC setzt Nvidia auf den hauseigenen Tegra K1. Dieser wurde bereits auf der CES im Januar angekündigt. Das Haupt-Feature ist die Kepler-Architektur beim Grafikkern, womit sich das Siliziumstück sich auf dem gleichen Stand wie ein Großteil der Desktop-Grafikchips von Nvidia befindet. Das gilt auch in Bezug auf die Grafik-APIs: Engine-Entwickler müssen ihre für den Desktop erstellte Renderer nur geringfügig ändern, um sie auf dem K1 lauffähig zu machen. Das SoC ist sehr leistungsfähig und soll vor allem in Tablets Anwendung finden, da diese ausreichend großen Energiespeicher verbaut haben. In den Benchmarks, die wir durchgeführt haben, setzt sich der Tegra vor allen anderen im Einsatz befindlichen SoCs. Eine Auswahl von Benchmarks finden Sie in der Testtabelle und in den Screenshots.
Rein interessehalber haben wir auch den 3DMark Icestorm Unlimited durchlaufen lassen, der in dieser Version in 720p im Offscreen-Modus berechnet wird und zwischen verschiedensten Geräten einen Vergleich erlauben sollte. Mit einem Gesamtwert von 30.391 Punkten (Graphics Score 35610, Physics Score 20087) schlägt sich das mit dem Tegra K1 SoC bestückte Shield Tablet mehr als wacker. Im Vergleich ist zwar die integrierte HD Graphics 4600 des Core i7-4770K rund doppelt so schnell, der Desktop-PC benötigt dafür allerdings zwischen 60 und 70 Watt, während das Shield Tablet inklusive Display eher Richtung 5 bis 7 Watt verbrauchen dürfte - beeindruckend.
Fazit
Betrachten wir das Shield als normales Tablet, weiß vor allem die Leistung zu überzeugen. Der Tegra K1 überrundet andere auf dem Markt befindliche SoCs deutlich. Die Streaming-Features sind immer noch einzigartig auf dem Markt: Es lassen sich ohne Weiteres Android- und PC-Spiele auf dem Gerät selbst, aber auch auf dem Flachbildfernseher genießen. Mit dem Gamepad unterscheidet sich die Nutzererfahrung kaum von einer Konsole. Im Vergleich zu den Konsolen liegt aber auch der Knackpunkt: Das Gamepad und Tablet in seiner günstigsten Form kosten zusammen schon mehr als eine Playstation 4 oder Xbox One, die teils schon ab 350 Euro angeboten werden und vollständig optimierte Spiele bieten. Den Konsolen fehlt aber die Mobilität und Flexibiltät eines Tablets. Hier muss jeder Kunde die Entscheidung gemäß seiner Prioritäten treffen.
Weitere Informationen finden Sie auch auf der Hersteller-Website unter shield.nvidia.de.
Testtabelle
Smartphone | Nvidia Shield Tablet |
---|---|
Produktnummer | P1761W |
Hersteller (Bezugsquelle) | Nvidia |
Preis/Preis-Leistungs-Verhältnis | Ca. 300,- (16 GB)/380,- (32 GB mit LTE)/ gut |
Software | |
Betriebssystem | Android 4.4.2 |
Herstellereigene Oberfläche | Android Standard mit einigen Erweiterungen (z.B. CPU-Konfig-Tool) |
Software (kostenlos) | Trine 2 (Spiel), Dabbler (Mal-/Zeichenprogramm), Shield Hub |
Display, CPU, Speicher | |
Display: Größe, Auflösung | 8 Zoll, 1.920 × 1.200 (283 ppi) |
Display-Helligkeit | Befriedigend |
Prozessor | Tegra K1, 2.200 MHz (Quad Core ) |
Integrierter Speicher/RAM | 16-32 GByte /2.048 MiByte |
HDMI-Anschluss | Ja, Mini-HDMI |
Akku-Kapazität | Ca. 5.500 mAh |
Slot für Speicherkarte | Micro-SD |
Slot für SIM-Karte | Micro-SIM |
Bedienung | |
Stabilität/Verarbeitungsqualität | Sehr gut/sehr gut |
Größe (Höhe x Breite x Tiefe) | 221 x 126 x 9,2 mm |
Gewicht | 390 Gramm |
Touch-Präzision | Sehr gut |
Display-Spiegelung | Hoch |
Display-Bildqualität | Sehr gut |
Standard-Tastatur | Sehr gut |
Ergonomie | Gut |
Erreichbarkeit: Tasten | Problemlos |
Kamera an Rückseite (Bildqualität) | 5 Megapixel (befriedigend) |
LED-Blitz an Rückseite | Nein |
Kamera an Front (Bildqualität) | 5 Megapixel (befriedigend) |
Auslöseverzögerung | Unter einer Sekunde |
Videos aufnehmen (Bildqualität) | 1.080p (befriedigend) |
Kopfhörer (Qualität) | - |
NFC | - |
Sonstiges | Direct Stylus (kapazitiver Stift) |
Leistung | |
Vellamo-Benchmark (HTML5/Metal) | 2.485/1.787 Punkte |
GFX Benchmark (Manhattan Offscreen) | 1.910 Frames (30,8 Fps) |
Geekbench 3.0 | 3.485 Punkte |
Antutu | 42.955 Punkte |
Akkulaufzeit | |
Web-Videotest Youtube | Ca. 5:30 Stunden |
AnandTech | The NVIDIA SHIELD Tablet Review
NVIDIA Shield tablet review: a solid slate with a gaming addiction
Netzteile stellen eine Spannung zur Verfügung. Wie viel Strom gezogen wird, bestimmt weitestgehend die daran angeschlossene Last. Das können auch bei einem 1000-Watt-Netzteil nur wenige Watt sein, auch wenn das aufgrund des Wirkungsgrades des Netzteiles unwahrscheinlich ist. Dass auf der Seite versucht wird, Nvidia einen Strick zu drehen, weil sie vermutlich zum erstbesten, wenige Euro teuren und 12 Volt liefernden Notebook-Netzteil gegriffen haben, finde ich etwas lächerlich.
Nun ja sicher wird jemand ein 1000 Watt Netzteil in einen Rechner einbauen der nur 250 Watt braucht weil ja viele eine (vor allem die Profis auf diversen Seiten) eine Schwäche im Verständnis von Elektrotechnik haben Und ganz klar versucht ausgerechnet die Android Fraktion etwas schlecht zu machen obwohl gerade die froh wären wenn sich die Akkulaufzeiten ihrer Geräte verlängern würden! Mir ist schon klar das wenn man die Fakten über Nvidia nennt und die dann auch mal negativ sind von euch nicht gerne gesehen sind!Jetzt bin ich mal gespannt ob die Jungs von TabTech Nvidia auch einen Strick drehen wollen( Nvidia Tegra K1: Geringerer Stromverbrauch für Tablets geeignet )denn selbst nach den Verbesserungen braucht der K1 immer noch eine Menge Strom! Eigentlich zu viel für den Mobilen Einsatz
Angeschaut: Neues Gorilla Glass mit AR-Coating reflektiert nicht - Golem.de
Schön. Und dass es von Corning gepushed wird gibt Hoffnung darauf, dass es auch jemals im Markt ankommt!
...ich hab wirklich nicht mehr vor, mir nochmal ein Gerät mit spiegelnder Displayoberfläche kaufen zu müssen, bei dem ich das Display länger als fünf Sekunden am Stück angucken muss! (Musik-Player geht i.O.)
Hmm ... da hat Corning in Zukunft genau das Richtige für dich!
Angeschaut: Neues Gorilla Glass mit AR-Coating reflektiert nicht - Golem.de
Ich wünsche Nvidia natürlich Erfolg mit dem Gerät, obwohl es derzeit (noch?) wenig Kaufanreiz gibt, denn die Spieleauswahl ist einfach zu klein.
Ob sie es schaffen, Entwickler an Lande zu ziehen, wage ich auch zu bezweifeln, denn selbst Sony hat seine an sich geniale PS Vita kürzlich aufgegeben
Nix für ungut, aber von den Maximalleistungsangaben eines Netzteils auf den Stromverbrauch eines SoCs zu schließen (wie das auf der verlinkten Seite gemacht wird), legt nur eine gravierende Schwäche im Verständnis von Elektrotechnik offen. Das wäre in etwa so, als würde man vom 1.000-Watt-Netzteil auf einen 1.000-Watt-Verbrauch des daran betriebenen Rechners schließen.
Netzteile stellen eine Spannung zur Verfügung. Wie viel Strom gezogen wird, bestimmt weitestgehend die daran angeschlossene Last. Das können auch bei einem 1000-Watt-Netzteil nur wenige Watt sein, auch wenn das aufgrund des Wirkungsgrades des Netzteiles unwahrscheinlich ist. Dass auf der Seite versucht wird, Nvidia einen Strick zu drehen, weil sie vermutlich zum erstbesten, wenige Euro teuren und 12 Volt liefernden Notebook-Netzteil gegriffen haben, finde ich etwas lächerlich.