iOS 8: PCGH-Test auf iPad Air zum Release - Jetzt mit Test-Video

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Special Yvonne Göpfert
iOS 8: PCGH-Test auf iPad Air zum Release - Jetzt mit Test-Video

iOS 8 steht ab sofort für iPhone und iPad zum Download bereit. Eine QuickType-Tastatur sowie neue Funktionen für die Apps "Nachrichten", "Fotos" und "Kamera" sind die Highlights der Release-Version. Wir haben die neuen Funktionen schon mal genauer unter die Lupe genommen.

Nach etwa einer Stunde Download und Installation können wir das neue iOS 8 auf einem iPad Air testen. Auf dem Sperrbildschirm steht nicht jetzt nur noch "Entsperren" - das sperrige "Zum Entsperren streichen" ist Geschichte. Der Direktzugang zur Kamera über das Kamerasymbol unten rechts in der Ecke ist geblieben.

iOS 8: Foto- und Kamera-App

iOS 8: Foto bearbeiten - gerade ausrichten Quelle: PC Games Hardware iOS 8: Foto bearbeiten - gerade ausrichten Android-Smartphones haben ja schon immer viele Einstelloptionen feilgeboten, Apple hielt es lieber spartanisch. Mit der überarbeiteten Kamera-App hat auch die iCam ein paar mehr Optionen zu bieten. So ist es jetzt möglich, neben dem Fokuspunkt auch die Belichtung festzulegen. Dazu muss man die kleine Sonne, die neben dem Fokusfeld erscheint, nach oben oder unten schieben. Das ist praktisch, wenn z. B. ein Gesicht im Schatten ist und heller ausgeleuchtet werden soll. Weiter kann man einen Selbstauslöser für Gruppenfotos anschmeißen. Ferner kann man Panoramen fotografieren. Unser Testergebnis war zufriedenstellend. Allerdings gibt es Probleme bei geraden Linien wie zum Beispiel Dächern. Die wurden im Foto leicht gebogen dargestellt.

Was so manches Android-Smartphone ebenfalls schon länger kann, beherrscht jetzt auch Apple: Videos können im Zeitraffer gefilmt werden. Das geht einfach auf Knopfdruck und ermöglicht neue kreative Videos zum Schieflachen. Die Auflösung unseres Testvideos betrug dabei aber nur 576 x 320 Pixel. Full-HD im Zeitraffer bleibt also erst mal ein Traum (wie bei Android auch).

Weiter hilft die Foto-App jetzt bei der Bildoptimierung. Die Bedienung ist auch für Grafik-Verweigerer sehr einfach: Foto-App öffnen, Bild auswählen, oben rechts auf "Bearbeiten" klicken und dann unten im Menü den Zauberstab oder eines der drei anderen Icons auswählen. So kann man zum Beispiel schiefe Aufnahmen gerade rücken. Außerdem lassen sich Kontrast und Helligkeit optimieren und die Farben aufpolieren. Alles Apple-einfach! Nach der Bearbeitung gibt es diverse Möglichkeiten, das Werk mit einem Klick zu teilen.

Und schließlich ist die Foto-App jetzt bei der Suche nach einem bestimmten Foto behilflich – im Suchfeld kann man entweder nach Datum (Monat oder Jahr) oder nach Orten suchen. Letzteres funktioniert natürlich nur, wenn die Fotos mit GPS aufgenommen wurden.

iOS 8: Health

Auf unserem iPad Air wurde "Health" im Rahmen des Updates nicht installiert. Es sieht so aus, als ob dies eine reine iPhone-Funktion ist. Das scheint insofern sinnvoll, als dass sicher niemand mit seinem iPad joggen geht. ;) Die App soll ja einen Überblick über Gesundheits- und Fitnessdaten liefern. So soll die Nike+-App neben den Laufkilometern auch Schlaf und Ernährung überwachen und in "Health" speichern. Auch Blutdruckdaten lassen sich mit der passenden App speichern. Voraussetzung dafür ist, dass die App eine Schnittstelle zu Health bietet. Wer per App zum Beispiel seinen Blutdruck überwacht, kann via Health automatisch den Arzt kontaktieren, wenn die Werte nicht in Ordnung sind. Die Güte der Daten hängt dabei von den Sensoren ab, die entweder das iPhone oder ein externes Zusatzgerät wie ein Blutdruckmessgerät liefern muss. Abgesehen von der Qualität der Sensoren, die die Gesundheitsdaten produzieren, muss einem Angst und Bange werden bei dem Gedanken, dass die Super-App Informationen von verschiedenen Gesundheits-Apps einsammelt und speichert. Sollten Krankenversicherungsunternehmen diese Daten jemals in die Hände bekommen...

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iOS 8: Apple-Betriebssystem zum iPhone-6-Release & iPad im Feature-Video

iOS 8: Nachrichten (iMessenger)

iOS 8: Push-Nachrichten Quelle: PC Games Hardware iOS 8: Push-Nachrichten Auch der iOS Messenger hat ein Facelift bekommen. Neben Text lassen sich auch Sprachnachrichten, Fotos und Videos austauschen. Neu: Videos und Audionachrichten können in den Einstellungen als selbstzerstörend markiert werden. Dann werden sie 2 Minuten nach dem Ansehen automatisch gelöscht. Weiter kann man im iMessenger Gruppen verwalten und dort endlich auch einzelne Kontakte löschen – eine wichtige Funktion, bei der viele Messenger versagen. Außerdem hat man nun die Möglichkeit, anderen Messenger-Kontakten den eigenen Standort zu schicken. Super Sache, um zum Beispiel Urlaubsbekanntschaften zu treffen und sich einen tollen Abend zu machen. Allerdings funktionierte das Versenden des Standorts in unserem Test nicht aus dem Messenger, sondern nur aus der App "Karten" heraus.

Gelungen sind auch die überarbeiteten Push-Nachrichten. Wenn man mit dem Zeigefinger vom oberen Bildschirmrand nach unten streicht, sieht man Kalendereinträge und Mitteilungen. Man kann damit direkt interagieren, ohne die entsprechende App zu öffnen. So kann man beispielsweise Termine annehmen, Facebook-Nachrichten beantworten oder E-Mails bearbeiten (die des Chefs) respektive in den Papierkorb verschieben (die der Ex-Freundin).

iOS 8: Mail und QuickType

Der E-Mail-Eingang ist schicker geworden. Links gibt es wieder die Übersicht mit allen Mails in Form einer Sidebar – sie lässt sich jetzt bei Bedarf nach links zur Seite schieben. Das schafft mehr Platz, denn die Mails werden dadurch auf dem ganzen Bildschirm angezeigt. Optisch fallen zudem die Anhänge auf – Fotos werden gleich angezeigt. Und ein Wunschtraum beim Tippen geht ebenfalls in Erfüllung: Die Tastatur erkennt das oder die nächsten Worte, die man wahrscheinlich gern tippen würde und schlägt sie vor. Typische Begrüßungsformeln in einer E-Mail wie "Hallo, wie geht es dir?" lassen sich so mit ein paar Klicks schreiben – ideal für tippfaule Menschen. Im Prinzip rüstet Apple damit das bei Android-Usern beliebte Swype endlich nach. Wer die vorgeschlagenen Textbausteine nicht gut findet, kann die Funktion deaktivieren. Im Test überzeugte uns das QuickType-Tastaturkonzept mit sinnvollen Vorschlägen vollkommen.

iOS 8: Safari-Browser

iOS 8: Safari-Browser Quelle: PC Games Hardware iOS 8: Safari-Browser Schon lange vermisst haben wir privates Browsen und eine Übersicht über die geöffneten Tabs. Weiter zeigt der Browser alle Seiten an, die mit einem iOS-Gerät besucht wurden – schön nach Gerät sortiert. Damit wächst die iOS-Familie richtig zusammen. Das geht sogar so weit, dass man eine Webseite zuhause am PC liest, feststellt, dass man schon weg muss und sie dann auf dem iPhone unterwegs fertig liest. Voraussetzung ist, dass alle Geräte eine iCloud-Account verwenden. Fans von Bookmarks werden sich freuen: Wie am Desktop bietet Safari nun eine ausfahrbare Sidebar für Lesezeichen oder die Leseliste.

iOS 8: Die Familienfreigabe

Apple hat seinen Sinn für Familie entdeckt: Bis zu sechs Familienmitglieder können jetzt iTunes-, iBooks- oder App Store-Einkäufe trotz unterschiedlicher Apple-IDs gemeinsam nutzen. Zudem lässt sich in den Einstellungen unter der Option "Kaufanfrage" festlegen, dass Kinder vor dem Herunterladen kostenpflichtiger Inhalte die Erlaubnis von Mami oder Papi einholen müssen. Die jeweiligen Funktionen und Verwaltungsrechte hängen vom Alter der Mitglieder ab. Was leider nicht geht: zeitliche Begrenzung von Spielen oder eine Sperre für bestimmte Apps, die nur für Erwachsene tauglich sind.

Außerdem bietet iOS 8 die Familienfunktion "Finde das iPhone bzw. das iPad." Schaut ein Familienmitglied unter iCloud -> Standortfreigabe, so sieht es dort, wer alles den eigenen Standort sehen kann. Man kann nur hoffen, dass Eltern das nicht missbrauchen, um ihren pubertierenden Kindern hinterher zu spionieren oder Männer ihren Frauen (oder vice versa).

Damit sich niemand mehr vor Omas Geburtstagsfeier drücken kann, besteht die Möglichkeit, einen gemeinsamen Familienkalender einzurichten. Trotz aller Familienliebe: Apple erlaubt immer noch nicht die Einrichtung mehrerer Nutzer auf einem Gerät. Dabei wäre das gerade beim iPad eine prima Sache, wenn Mama vormittags auf Ebay stöbern könnte, die Kinder nachmittags Hausaufgaben machen und anschließend Minecraft spielen würden und Papa am Abend noch mal schnell die Aktienkurse und seine E-Mails checkt – alles über nur ein Gerät.

iOS 8: iCloud Drive

Außerdem bietet Apple nun auch die iCloud Drive. Google Drive und Dropbox bekommen also weitere Konkurrenz. Wie es sich für eine Cloudspeicher gehört, steht der aktuelle Stand auf allen Geräten bereit – egal ob das Dokument auf dem iPhone oder dem Macbook bearbeitet wurde. Und auch wer von einem Android-Smartphone oder Windows PC aus auf die iCloud Drive zugreift, kommt in den Genuss der aktuellen Dokumente. Der Zugriff erfolgt über www.iCloud.com. Je nach Gemütszustand kann man die iCloud Drive in den Einstellungen mit einem Schalter ein- oder ausschalten. Experten raten im Moment noch dazu, iCloud Drive nicht zu nutzen - mehr dazu später auf PCGH.de.

Wer kriegt iOS 8?

iOS 8: Standortfreigabe für die Familie Quelle: PC Games Hardware iOS 8: Standortfreigabe für die Familie Wer ein iPhone 4S, iPhone 5, iPhone 5C, iPhone 5S, iPod touch (fünfte Generation), iPad 2, iPad mit Retina Display, iPad Air, iPad mini und iPad mini mit Retina Display besitzt, kann sich iOS 8 als kostenloses Software-Update herunterladen. Das jüngst vorgestellte iPhone 6 und das iPhone 6 Plus werden direkt mit dem neuen Betriebssystem ausgeliefert.

Vorsicht sollten offenbar mindestens Besitzer einer iPhone 4S walten lassen, die auf iOS 8 umsteigen wollen. Laut einem Bericht von Arstechnica gibt es vielfache Probleme, nicht nur bei der OS-Geschwindigkeit.

iOS 8: Fazit

Das Design ist im Großen und Ganzen gleich geblieben - insofern gehört iOS 8 nicht gerade zu den revolutionärsten Updates für iOS. Doch die Apps wurden tiefer integriert, interagieren besser miteinander und bieten neue praktische Funktionen. Insofern sollte man nicht zögern und auf die neue Version umsteigen. Das System bleibt aber weiterhin ein geschlossenes Apple-System. Apps außerhalb des App Stores kann man also auch in Zukunft nicht installieren.

Und so viele Verbesserungen das neue System auch mit sich bringt – es bleiben noch Wünsche offen. Größter Wunsch: ein Split-Screen: Denn gerade auf dem iPad ist für zwei Apps nebeneinander locker Platz. Zweitgrößter Wunsch: Apple sollte nicht vorschreiben, welche Apps auf dem Gerät bleiben müssen. Derzeit lassen sich Apps wie iBooks, Zeitungskiosk, Tipps, Erinnerungen oder Notizen nicht löschen. Vielleicht bessert Apple ja beim nächsten Update nach.

[b]Übrigens: [/b]Das iPhone 6 lässt sich unter anderem bei O2,T-Mobile und Vodafone mit Vertrag ordern. Wer Geld sparen will, der muss sich gedulden - oder greift zum iPhone 5S, das deutlich an Wert verloren hat.

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    • Kommentare (15)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von Tiz92 Volt-Modder(in)
        Irgendwie sind das alles Sachen die Android schon ne Weile kann.
      • Von Tiz92 Volt-Modder(in)
        Irgendwie sind das alles Sachen die Android schon ne Weile kann.
      • Von Cook2211 Trockeneisprofi (m/w)
        Bei uns wurde iOS 8 auf vier Geräten installiert (iPhone 5, 5S, iPad mini 1. Gen und iPad Air). Es hat bei keinem Gerät Probleme gegeben.
      • Von Overkee PC-Selbstbauer(in)
        Hab das Update nun auch auf meinem iPad Air und hatte auch keine Probleme damit. Insbesondere Safari und Mail gefallen mir gut. QuickType werde ich in den nächsten Tagen mal ausführlicher ausprobieren.
      • Von violinista7000 BIOS-Overclocker(in)
        Außer ein paar Ruckler, lauft das 4S meiner Frau gut!
      • Von Torsley BIOS-Overclocker(in)
        na ein glück warte ich sowieso immer auf nen jb.
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